Anfang 1934
Gerlich erfährt, dass beim Reichsgericht in Leipzig kein Verfahren (wegen „Hochverrats“) gegen ihn anhängig sei. Er müsse jedoch in Haft bleiben, da man andernfalls sein Leben nicht garantieren könne.
30. Juni/1. Juli 1934
Anlässlich des „Röhm-Putsches“ wird Gerlich am späten Abend in das Konzentrationslager Dachau überführt und dort erschossen. Seine Leiche wird verbrannt und die Asche wahrscheinlich anonym auf dem Ostfriedhof in München beigesetzt.
Die zensierten Todesanzeigen
26. Juli 1934
Erst jetzt kann Sofie Gerlich in zwei Zeitungsanzeigen den Tod ihres Mannes bekannt geben. Sie darf aber weder dessen Zeitpunkt, Art und Ort erwähnen, noch das Requiem.
28. Juli 1934
Requiem in St. Bonifaz in München unter großer Beteiligung.
Nach 1934
Sofie Gerlich erhält eine von ihrem Mann abgeschlossene Lebensversicherung ausgezahlt und eine reguläre Witwenpension, die nach 1948/54, als Wiedergutmachung für Verfolgungsmaßnahmen, angepasst wird. Sie stirbt am 11. November 1956 in der Heil- und Pflegeanstalt Lauterhofen bei Amberg.
P. Ingbert Naab musste im Juni 1933 unter falscher Identität emigrieren und sein Exil in der Schweiz, in der Tschechoslowakei und in Italien mehrfach wechseln. Er starb am 28. März 1935 im Kloster Königshofen in der Nähe von Straßburg.