Weiter gegen Hitler und den Nationalsozialismus
1. Januar 1932
Die Naturverlag GmbH wird in Naturrechts-Verlag GmbH umbenannt. Johannes Steiner bleibt Geschäftsführer.
Der „Illustrierte Sonntag“ erhält den Namen „Der gerade Weg. Deutsche Zeitung für Wahrheit und Recht“.
Wiederholt verurteilt Gerlich die Notverordnungspolitik Brünings als verschleierte Rechtsdiktatur, die auch den totalitären Parteien zugutekommen könne.
Januar 1932 bis März 1933
Der „Gerade Weg“ veröffentlichte regelmäßig „Geheimberichte“ aus angeblichen Protokollen sowjetischer Führungsgremien. Danach sei der Nationalsozialismus Schrittmacher der Weltrevolution.
14. Februar 1932
Wegen Gerlichs Artikel „Hetzer, Verbrecher und Geistesverwirrte. Führertum und Presse der Hitler-Bewegung“ verlangt Hitler von A. Müller & Sohn den Verzicht auf den Druck des „Geraden Wegs“.
Wechsel von Verlag und Redaktion zur J.G. Manz AG
7. März 1932
Müller finanziert dem Naturrechts-Verlag und der Redaktion den Wechsel von der Schellingstraße 39 zur Verlagsanstalt J.G. Manz AG in München, Hofstatt 4-6.
20. März 1932
P. Ingbert Naab warnt im „Geraden Weg“, nach dem ersten Wahlgang zur Wahl des Reichspräsidenten, vor Hitlers Zielsetzung. Sein Artikel „Herr Hitler, wer hat Sie gewählt?“, wird millionenfach nachgedruckt.
15. April 1932
Im Hauptstaatsarchiv Attentatsversuch auf Gerlich, der daraufhin zwei Pistolen kauft und einen Waffenschein beantragt.
Gegen die Ideologie der NSDAP
17. Juli 1932
In seinem Artikel „Hat Hitler Mongolenblut?“ verspottet Gerlich die „rassewissenschaftliche“ Ideologie der NSDAP.
24. Juli 1932
Gerlich fordert, Hindenburg wegen Verfassungsbruchs – nach der Einsetzung eines Reichskommissars in Preußen – durch Volksabstimmung abzusetzen.
Gegen die „geistige Pest“ des Nationalsozialismus
31. Juli 1932
Gerlich warnt vor der „geistigen Pest“ des Nationalsozialismus, der „Feindschaft mit den benachbarten Nationen, Gewaltherrschaft im Innern, Bürgerkrieg und Völkerkrieg“ bedeute, begleitet von „Lüge, Hass, Brudermord und grenzenloser Not“.
Er fordert ein Strafverfahren gegen zwei Reichsminister „wegen vielfacher Verbrechen des Mordes, Totschlags u.a.“ wegen nicht genügenden Einschreitens gegen NSDAP und der KPD.
4. August 1932
Der „Gerade Weg“ wird von der Polizeidirektion München für vier Wochen verboten und Gerlichs Widerspruch dagegen vom Reichsgericht verworfen.
7. Oktober 1932
Der Archivar erhält von seinem Vorgesetzten im Archiv in einem „Ordnungsstrafverfahren“ eine Geldstrafe.
Kritik an fehlender Grundsatzfestigkeit der Konfessionsparteien
September 1932
Gerlich kritisiert die nach dem Sieg der NSDAP bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 begonnenen Verhandlungen des Zentrums und der Bayerischen Volkspartei, um die Reichsregierung von Papen abzulösen.
Er vermisst bei den katholischen Konfessionsparteien Grundsatzfestigkeit und toleriert Koalitionen mit der SPD.
Sein Ziel ist die Schaffung eines mitteleuropäischen „Friedens- und Staatenverbandes“ auf der Grundlage der Menschenrechte. Eine Vorbedingung dafür ist die Aussöhnung mit Frankreich.
8. Oktober 1932
Der frühere Agent des Stabschefs der SA Ernst Röhm, Georg Bell, tritt aus der NSDAP aus und liefert künftig Gerlich Informationen aus deren Führungskreis.
14. Dezember 1932
Der „Gerade Weg“ erscheint künftig mit zwei Ausgaben pro Woche